Der Rückgang des Feldobstbaus in Titterten nahm vor circa 40 Jahren seinen Anfang, in den meisten Regionen der Schweiz waren bereits 10 Jahre früher merkliche Rückgänge zu verzeichnen. Noch vor 80 Jahren bestand in der Schweiz ein Reichtum von 5000 Obstsorten, heute ist die Hälfte davon verschwunden. Auch in Titterten stellte man eine Überalterung des Obstbestandes fest und das schöne Landschaftsbild mit blühenden Hochstammobstbäumen wird sich verändern, wenn keine umfassenden Massnahmen umgesetzt werden.
Landschaft und Ökologie
- Das durch die Hoch- und Halbstammobstgärten geprägte Landschaftsbild soll erhalten werden. Hoch- und Halbstammobstbäume können erhalten werden und nehmen anzahlmässig leicht zu.
- Die Sortenvarietät kann erhalten werden und seltene Sorten werden gezielt gefördert. Mit einem Beitritt der Projektgruppe zum Verein Edelchrüsler kann wertvolles Wissen über alte Sorten der Region erhalten werden.
- Die interessierten Bewirtschafter/innen mit Feldobstanbau werden in ihren Anliegen unterstützt und ökologisch Beraten. Diese Betriebe schöpfen die möglichen Beiträge des ökologischen Ausgleichs besser aus als zuvor. Die Familien kennen die ökologische Bedeutung des Feldobstbaus im Zusammenhang mit Zurechnungsflächen und Kleinstrukturen.
Landwirtschaft und Vermarktung
- Die Wertschöpfung aus dem Hochstamm-Obstanbau soll erhöht werden, damit wieder ein Anreiz für landwirtschaftliche Betriebe zur Erhaltung und Pflege der Hochstamm – und Halbstamm-Obstgärten besteht. Dies wird durch gezielte Vermarktungsmassnahmen erreicht.
- Nebst der Wertschöpfung soll auch die Wertschätzung gegenüber der Hochstammpflege gesteigert werden. Die Wertschätzung kann einerseits durch die Sensibilisierung und damit am besten durch den aktiven Miteinbezug der Bevölkerung erhöht werden. Andererseits durch qualitativ hochwertige Produkte, welche den Bewirtschafter/innen Lob einbringen.
Akzeptanz und Öffentlichkeitsarbeit
- Produzenten, Konsumenten und Behörden setzen sich im Rahmen der Projektgruppe gemeinsam für den Erhalt und die Förderung der Hochstammbestände ein. Das Projekt bindet von Beginn an die Anliegen der interessierten Bewirtschafter mit ein. Es wird deshalb von ihnen ideell getragen. Das Projekt „Hochstamm läbt“ setzt sich mit grossem Engagement und viel ehrenamtlichem Einsatz ein.
- Für eine breite Akzeptanz sind auch die Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und der aktive Miteinbezug der Bevölkerung von entscheidender Bedeutung. Ein grossteil der Bevölkerung von Titterten ist informiert über die Projektbestrebungen. Die Information und Partizipation von Entscheidungsträgern, Betroffenen und Interessierten wird durch die Projektgruppe und ihre Vertreter sicher gestellt.
- Mit den bestehenden Projekt der Umgebung wird ein Austausch angestrebt: Projekte Oberdorf, Waldenburg, Wittnau, Rheinfelden, Obermumpf, Ramlinsburg, Liestal, Wassserfallen Juraparadies usw. Eine Zusammenarbeit wird mit dem Verein Erlebnisraum Tafeljura anvisiert, insbesondere mit dem aktuellen Projekt zur Hochstammförderung im östlichen Tafeljura. Synergien können ausgeschöpft werden.